Selfstorage Digitalisierung

Digitalisierung

Digitalisierung geht auch am Produkt Self Storage nicht vorbei. Verbandsmitglieder sind als Premium-Anbieter (Self Storage DIN EN 15696) qualitativ immer einen Schritt näher am Kunden. Christian Lohmann und Martin Brunkhorst in einem Doppelinterview über den diesbezüglichen Nutzwert und die Highlights des europäischen Self Storage Kongresses in Berlin.

Christian Lohmann, 50, ist Vorstandsvorsitzender des Verbandes deutscher Self Storage Unternehmen e.V. (VdS). Martin Brunkhorst, 61, gehört ebenfalls dem VdS-Vorstand an und ist zugleich Mitglied des General Council beim europäischen Self Storage Verband FEDESSA.

 

Digitalisierung, Innovationen und Co

Herr Lohmann, Herr Brunkhorst: Die gesamte europäische Self Storage-Branche trifft sich im Oktober zu ihrem Jahreskongress in Berlin. Hierzulande ist die sogenannte Social Awareness, also die Kenntnis der Menschen über Self Storage und das Bewusstsein für das Angebot, nicht sonderlich ausgeprägt. Kann daran ein solcher Kongress etwas ändern?

Martin Brunkhorst: So ein Kongress allein natürlich nicht. Wir alle müssen durch die Qualität unseres Angebotes, die Modernisierung unserer Dienstleistung, durch zeitgemäßen Einsatz von Medien, durch eine wachsende und sichtbare Präsenz auch in mittleren und kleineren Städten dafür sorgen, dass wir noch besser wahrgenommen werden. Auf diesem Weg kommen wir gut voran, und der Kongress bietet den Teilnehmern viele Anregungen und Konzepte, wie sie ihren Service und den Kontakt zu den Endkunden verbessern können.

Lohmann: Für mehr Social Awareness zu sorgen, ist über alle Kongresse hinaus eine der Daueraufgaben unseres Verbandes. Unsere Botschaft an die Kunden ist: Unsere Mitglieder sind Garanten für zertifizierte Qualität, sind Experten für alle Formen des Self Storage, sind Innovatoren und Entwickler, kennen die für uns relevanten gesellschaftlichen Veränderungen in den Bereichen Mobilität oder Digitalisierung. Wir alle setzen darauf, dass der sich stetig verstärkende Kontakt mit immer mehr Kunden eine wachsende Dynamik des Marktes bringt – und auch das Bewusstsein der Menschen für den Vorzug der umfassenden Dienstleistung Self Storage rasch wächst.

Welches sind Ihrer Ansicht nach die wichtigsten Themen während des Kongresses?

Lohmann: Viele Kongress-Teilnehmer bewegt die Frage, was Digitalisierung und Automatisierung für ihr Unternehmen und ihren Service bedeuten. Kleinere unbemannte Anlagen und Satelliten mit bis zu 1000 Quadratmeter vermietbarer Fläche sind nur ein Beispiel. Erste Erfahrungen damit gibt es anderswo ja bereits: Solche Innovationen, der Wandel des analogen Produkts Self Storage zu einer stark digitalisierten Dienstleistung, sind auf dem Kongress sicher ein herausragendes Thema.

Brunkhorst: Digitalisierung, Multi-Channel-Technologien, Automatisierung sind außerordentlich wichtig, aber nicht alles. Qualität zählt auch in Zukunft und vor allem das Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der Kunden, die einem starken gesellschaftlichen Wandel unterworfen sind. Auch dazu bietet der Kongress wertvolle Erkenntnisse, nicht nur bei den Analysen führender Spezialisten für Verbraucherpsychologie und Verbraucherverhalten. Hilfreich ist auch, dass jeder vom Know-how herausragender internationaler Praktiker profitieren kann.

Digitalisierung, Automatisierung – manche Kunden fühlen sich von solchen Schlagworten eher abgeschreckt.

Brunkhorst: Auf dem Kongress wird sehr klar werden, dass es eben nicht mehr reicht, einfach ein Lagerhaus mit ansprechender Optik und verlässlicher Sicherung hinzustellen. Viele Instrumente, zum Beispiel das Internet of Things oder das Smart Home, gibt es erst seit relativ kurzer Zeit und die Kundenerfahrung, wie man daraus Nutzen ziehen kann, muss sich deshalb erst noch weiterentwickeln. Sicher wird es weiterhin Kunden geben, die persönliches Gespräch und direkte Beratung haben wollen – auch die müssen wir bedienen. Andere Kunden aber werden rasch zu schätzen wissen, dass sie selbst die Kontrolle übernehmen können, von der Online-Buchung über den Zugang zur Mieteinheit bis zum Auschecken. Und sie werden bald davon profitieren, dass sie bedarfsgerecht zugeschnittene Mietlager, die kleiner sind und auch in kleineren Städten angeboten werden, jederzeit selbst bedienen und in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung ohne besonderen Zeitaufwand erreichen können. Das alles zu einem attraktiven Preis.

Lohmann: Digitalisierung und daraus resultierende Innovationen machen den Markt neu auf. Wie da der Stand der Dinge ist, wird auf dem Kongress zum Beispiel die Podiumsrunde zum Thema „Innovation“ zeigen. Daran nimmt auch Michael Fogelberg teil, der schwedische Self Storage-Pionier, der bereits Erfahrungen mit dem Angebot digitalisierter Produkte gesammelt hat. Und von Daniele Esposito, einem Google-Manager und Carsten Schmidt vom Marketing-Spezialisten WinLocal wird jeder Teilnehmer erfahren können, wie er sein zielgruppenorientiertes Online-Marketing dramatisch verbessern kann und wie er durch intelligente Auswertung von Daten die konkreten Wünsche der Kunden noch besser erfassen und sie dort abholen kann, wo sie einen Bedarf haben. Auf diese Weise kann jedes Unternehmen der Branche für seine Kunden noch sichtbarer, noch präsenter werden. Das alles rundet sich zu einem verbesserten und wertvolleren Service für den Endverbraucher.

Herr Lohmann, Herr Brunkhorst: Ihr Tipp für die Berliner Kongresstage?

Lohmann: Alles mitnehmen, was zum Thema Innovation geboten wird. Und natürlich darf man den Gala-Abend mit der Verleihung der Europäischen Self Storage-Preise nicht versäumen: Diese Auszeichnungen sind ein für den Kunden sichtbares Qualitätssiegel und ich hoffe, auch dieses Jahr werden deutsche Unternehmen vorne dabei sein. All das macht den Kongress zu einem Pflichttermin.

Brunkhorst: Dem schließe ich mich an – alle sind allein schon deshalb gespannt, weil sie auf dem Kongress Innovationen aufnehmen und danach in ihren Firmen, an lokale Bedürfnisse angepasst, verwirklichen können.


Die diesjährige europäische FEDESSA Self Storage Convention findet vom 16. bis 18.Oktober im Berliner Hotel „Maritim pro arte“ statt. Es ist die größte Branchenkonferenz in Europa und die größte außerhalb der USA. Klicken Sie hier für Preisangaben.

Selfstorage 4.0 - Innovationen

Innovationen

Innovationen in der Self Storage-Industrie: „Daten sind der Schlüssel zu allem“

Auf der Europäischen Self Storage-Konferenz im Oktober in Berlin wird es wohl eines der heißesten Diskussionsthemen sein: Wie Digitalisierung und Automatisierung das Produkt Self Storage verändern, vereinfachen und kundenfreundlicher machen.

Michael FogelbergMichael Fogelberg, Pionier der europäischen Branche, CEO von 24Storage AB in Stockholm und Vorsitzender der schwedischen Self Storage Association, spricht in unserem Interview (das wir in der englischen Originalfassung wiedergeben) über den Übergang, die Geschwindigkeit des Wandels und Modelle, die heute schon funktionieren. Fogelberg: „We need to wake up to self storage 4.0“.

Mr. Fogelberg, you are a pioneer of the self storage industry, you brought the idea from the USA to Europe almost twenty years ago. In countries like Germany the market is developing much more conservative than e.g. in the UK or in Sweden. What innovative means do you recommend to self storage companies to improve “social awareness”?

Our industry is definitely benefiting of the macro trends as urbanization and the compact living that follows – the self storage awareness among people must however rise. And this is our job!

You, me and everyone else found in the self storage industry are experts of different areas of usage of storage units. We know that is good for small business owners as for example book keepers, we know that it is good to use even before you are actually moving or that it is the perfect place to keep your golf bag during off-season.

Most of our prospects never rented a unit before or have heard the term self storage. The need is out there, but you need to inspire and educate the future prospects in a much broader sense to also gain prospects. I believe digitization has given us a lot more platforms of how to fun and easily communicate this to the broader masses. Today you can put together a video production with your own smartphone which tells your story in the same quality as the traditional production houses and one person have the distribute power equivalent to Eurovision song contest – times ten.

After about 30 years of digital revolution self storage is still an analogue product. Did this sector of business miss the boat?

No, OUR boat has just started to sail. The digitization through IoT, the Internet of Things, and trends like automated smart homes has just now become available and favorable for us.

We can now deal with fully automated solution and an affordable price – in scale – which is a must for driving a cost-efficient business. That was simply something that was just not there a couple of years ago. Industries like ICT and media are of course a lot higher up in the digitization chain, almost completely digitized. Now it is finally our turn. Our biggest challenge is to change operationally and our current ways of working, for example how our lock check is being performed when bringing in the digital customer experience. Digitization is already a commodity in most parts of Europe. With digitization comes speed as a key. If you are not fast enough, you will simply down.

In what way will the digital revolution change the product self storage in the future? And what kind of specific experience is already made today?

First and foremost, as all digitization, the customer will get much more in control and in the center. Second of all, the actual core product of self storage will move from the properties and the actual units to instead cover the overall customer experience – from booking, through move-in, the notice to leave and the move out.

Customers already judge brands in every touch point – as we are being judged. Any hurdles from the customers will result in a negative experience.

Which techniques of e-commerce are recommendable to give more attraction to the product self storage?

Data is key to everything. Using data in the correct way makes you a wizard of insights. You no longer have to make a bet on a theory – you can actually prove through smaller tests before going in full production mode.

And do not forget that user trends shapes e-commerce as well. If being an online retailer you can not expect to launch a digital shop and customers will just keep coming. You constantly need to keep yourself up to date with the search engine algorithms to attract your prospect funnel.

Will the client in the future be able to manage the whole proceeding of self storage from booking to payment on his own in an online shop?

This is not in the future – this is now. This is also what you actually can perform at our site, 24storage.se, already today. As I stated previously, the customer gets in control, which also puts expectations on us. The customer is expecting to contact us through all channels. If we cannot please that, the customer will simply move away to someone else. If we are not flexible enough, we will get a bad review, instantly shown online, which will affect the decision making in future prospects.

Do we have to imagine unmanned and fully automatic self storage houses in the future? Or isn’t an extensive range of individual and general services an indispensable asset to compete successfully in a growing market?

We will definitely see a much lower rate of staffing out in the properties. It is in our own business model as well. The point being is that digitization brings other ways to communicate and helpful tools which are even more useful for our customers.

No customer is the other alike. Some prefer to meet the local shop owner and chat about the weather, some prefer a non-human contact, ordering everything online, getting it delivered to your own door.

The digital natives become more and more in size. Millennials will not have analogue references in their head. Sadly, that implicated in social lives as well. We have never been more global and connected as we are with each other digitally, but in the same time we have never experienced so few human touchpoints.

Which fresh impetus do you expect from the forthcoming Berlin Self Storage Convention?

The big hype within manufacturing is “Industry 4.0”, and this is where I would like us to focus.

Selfstorage 4.0

Industry 4.0 is where data and the “things” connectivity is used to improve production efficiency. Real-estate as a sector is slow to adopt new technology, even slower than industry.

We, within self storage, are probably at stage 2.0 today. We need to wake up to self storage 4.0 (altogether skipping 3.0), where technology is not used to improve our efficiency, but to make our products more convenient, more user-friendly and more relevant.

The sector needs to wake up to that reality, we should stop to be shy of the technology and only think of our sector as a brick and mortar.

That is what I am expecting out of this event.


Die diesjährige FEDESSA Self Storage Convention findet vom 16. bis 18.Oktober in Berlin statt. Es ist die größte Branchenkonferenz in Europa und die größte außerhalb der USA. Der Verband rechnet mit weit mehr als 500 Teilnehmern und will damit, nach 455 Teilnehmern im Vorjahr, einen Rekord aufstellen.

Klicken Sie hier für Preisangaben und Anmeldeformular.


Innovationen zum Nachlesen oder Download als PDF

Interview Michael Fogelberg